Ein jahrtausende altes Paradies - unwiederbringlich verbrannt


Monatelange Dürre, große Hitze, und allerhand Interessen trugen das Ihre dazu bei, dass aus ca. 500 km² einzigartiger Natur ein aschegraues Land wurde, in dem verkohlte Bäume das Bild beherrschen.

Landschaft Alerce Nationalpark (Foto:HTL)
Menschen haben ihre Häuser verloren. Unzählige Tiere sind elend zu Grunde gegangen. Allerorten ist Wut, Hilflosigkeit und Verzweiflung unter der Bevölkerung.
Immer neue Brandherde flammen auf.
Der Berg hinterm Haus unseres Vorstehers.
Foto:Hugo Romano













Als die Waldbrände begannen, habt Ihr für uns gebetet und es hat sozusagen aus "heiterem Himmel" geregnet. Es war für uns ein ganz großes Erlebnis.






Aber die Brände gingen weiter. Der Himmel war voller Rauch und Asche rieselte auf uns herab. Tag für Tag, Woche für Woche. Zwei Monate und zehn Tage! 

Lago Puelo "unser See" vor dem Brand. (Foto:HTL)

Ich stellte einmal in der Gemeinde die Frage: Es hat gebrannt, es wurde gebetet, es hat geregnet und wir haben gejubelt „Gott ist da“ - und jetzt brennt es weiterhin und schlimmer als je – wie ist das für uns? 


Vicki hat unser aller Gefühl zusammengefasst: Als Menschen sind wir traurig und hilflos. Wir können so viel Bösartigkeit der Brandstifter nicht verstehen, genau so wenig, wie die Gleichgültigkeit der Regierung.
Dennoch steht in uns, den neuapostolischen Christen der Gemeinde El Bolson, die Gewissheit: Unser Gott hat es zugelassen und ER wird schon wissen WARUM und WOZU.


Nach dem Feuer am Eingang des Nationalparks Lago Puelo, ganz in
der Nähe des Hauses unseres Vorstehers.(Foto:HTL)


Unser Vorsteher mit seiner Familie konnte am Gottesdienst für Entschlafene nicht teilnehmen. Kurz bevor sie sich zum Gottesdienst aufmachten, rasten die Flammen auf den Ortsteil zu, wo sie ihr Haus haben. Die Bevölkerung wurde evakuiert. Unsere Geschwister sind trotzdem da geblieben. Andrea erzählt:  "Zuerst war ich ganz verzweifelt. Während ich mit dem Wasserschlauch hantierte, sang ich lauthals um mich zu trösten: „Der Herr ist mein Hirte.“ Irgendwann kam eine
Nachts hörten wir das Knistern
der Flammen Foto: Hugo Romano
große Ruhe in mich und ich dachte, wenn das Haus jetzt abbrennt, dann wird der liebe Gott schon wissen, wo ich wohnen werde und wenn ER mir die Möglichkeit gibt, werde ich auch alle Möbel wieder anschaffen können. Nur die Fotos, die Erinnerungen eines Lebens, packte ich zum Notgepäck ins Auto.“
Das Feuer konnte an jenem Tag, Gott sei es von Herzen gedankt, von der Feuerwehr noch rechtzeitig gelöscht werden. Es verbrannte kein einziges Haus.

Unser Vorsteher sagte: „Alle Nachbarn waren sehr aufgeregt und verängstigt. Ich habe einfach getan, was zu tun war. Der Rest lag in Gottes Hand.“

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/93/El_Hoyo.jpg
Nachbarort El Hoyo. By Rodarte (Own work) [CC BY-SA 4.0
(http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

Als die Brände begannen, habt Ihr Nordheidener  gemeinsam mit und für uns gebetet und es hat geregnet – dieses Erlebnis hat uns durch all die  Wochen die Gewissheit erhalten, dass diese Feuersbrünste – wenn Gott es wollte – sofort mit einem großen Regen gelöscht sein könnten. 

ER hat es zugelassen und wir vertrauen IHM. In all unserer Trauer über "das verlorene Paradies" steht die Gewissheit: Es bleibt nicht so.
 
Herr Federico Soria hat uns Fotos zur Verfügung gestellt. Wir danken ihm herzlich dafür. Mehr über die Hindergründe dieser furchtbaren Umweltkatastrophe könnt Ihr auf seinem Blog erfahren.